Hofstelle 21 / Auetalweg 3
Bereits vor 1701 werden die Kinder von Dierk Kruse aus Wollah und Gretje Köster aus Brundorf hier geboren, so dass man das als Datum für diese Hofstelle ansehen kann. Und das besondere, das Haus gibt es noch.
1805 wurde ein neues Haus auf dieser Stelle erbaut. Vor 1805 lag die Bebauung weiter zurück, in der Nähe des Rödenbeck’schen Anwesens. Aus dieser Zeit stammt noch das kleine, mit Efeu bewachsene Rotsteinhaus am Auetal-Weg, das zum Zeitpunkt der Errichtung des neuen Wohnhauses zu dem jetzigen Platz versetzt worden war und der Familie Wolf in der Bauzeit als Domizil diente.
Der Kötnerhof der Wolfs umfasste ursprünglich 25 Morgen Land, 3 Kühe, 4 bis 5 Jungtiere, 2 Pferde, Schweine und Federvieh. Es gab ein separat errichtetes Backhaus mit Vorraum und dem Lehmofen. Die Wasserversorgung erfolgte über einen 7m tiefen Ziehbrunnen, aufgemauert aus Findlingen mit einem behauenen Sandsteinaufsatz. Zwei Eimer mit Brunnenwasser standen ständig auf der Wasserbank in der Küche, bis die allgemeine Hauswasserversorgung kam.
Das Haus mit großer Diele und einigen Wohnräumen hatte vier Schlafkojen, je zwei an jeder Seite. Die Feuerstelle war zunächst offen (Rauchhaus). 1893 mit der Heirat von Christian Wolf und Rebecca Heuer wurden Schornsteine errichtet und die Zimmer ausgebaut. Der Großvater von Christian Wolf war der Schneider Johann Christian Ludwig, geboren in Elkhausen bei Petershagen, der die Schneidertochter Lücke Adelheid Werkmeister heiratet – ob die Hofstelle an die beiden vererbt oder verkauft wurde ist nicht bekannt.
Im Gemeinde-Protokollbuch ist vermerkt, dass am 3. November 1861 die Gemeindeversammlung beschließt, dass Chr. Lalk sein Domiziel hier bekommt unter der Verpflichtung, seine Schwiegereltern (Klosters) zu ernähren. Es handelt sich um Wichert Jansen Closter aus Leck, 1821 verheiratet mit Anna Margrethe Bruns, Tochter von Carsten Bruns aus Ihlpohl und Metje Lindemann aus Platjenwerbe. Der jüngste Sohn aus dieser Ehe, Lüder, wandert nach USA aus. In Toledo/Lucas, Ohio befindet sich sein Grabstein. Die Familie hat wahrscheinlich in dem kleinen Zweithaus gelebt.