Hofstelle 31 / Am Hagen 23
Als erste Besitzer (nicht gesichert) lebt hier wahrscheinlich Lüder Brummerhop, dessen Tochter Johann Hinrich Meier heiratet, der auch 1789 in der Tobacks Accise hier erwähnt wird. Deren Tochter heiratet dann Johann Seedorf aus der benachbarten Hofstelle in der Schulstraße.
Seit 1745 arbeiten Radmacher und Stellmacher auf der Stelle und auch einer der drei erwachsenen Söhne aus der Ehe Johann Seedorf und Adelheid Margrete Meyer wird diese Tradition weitertragen, allerding suchen alle drei in ihren jungen Jahren Beschäftigung auf Schiffen, die weltweit in Fahrt sind.
Johann (*1822), der jüngste Sohn stirbt 26-jährig in St. Louis. Er hatte im April 1848 als Zimmermann auf dem Bremer Schiff „Uhland“ nach New Orleans angeheuert. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Hinrich jun. (1817), aus der ersten Ehe wird nach 1845 im Stand eines Zimmermanns nach jahrelanger Seefahrt in Platjenwerbe seßhaft, heiratet und ist als Stellewirt 1852 dokumentiert.
Name |
Hinrich Seedorf |
Jahrgang 1817 |
Hofstelle Platjenwerbe 31 |
|||||
Stand |
Verheuert |
Mit Kapitän |
Schiff |
Typ |
Bauwerft |
Baujahr |
Bestimmung |
Dok. Pawlik |
Leichtmatrose |
1838 09 |
Exter H.W. |
Olbers |
Vollschiff |
Lange, Vegesack/Grohn |
1834 |
New Orleans |
I S. 193 |
Leichtmatrose |
1839 07 |
Exter H.W. |
Olbers |
Baltimore |
||||
Zimmermann |
1840 03 |
Exter H.W. |
Olbers |
New Orleans |
||||
Zimmermann |
1840 08 |
Exter H.W. |
Olbers |
New Orleans |
||||
Zimmermann |
1841 06 |
Hohorst H. |
Uranus |
Brigg |
Sager, Vegesack |
1834 |
Angostura |
I S. 127 |
Zimmermann |
1842 10 |
Exter H.W. |
Olbers |
New Orleans |
||||
Zimmermann |
1843 11 |
Exter H.W. |
Olbers |
Baltimore |
||||
Zimmermann |
1844 05 |
Exter H.W. |
Olbers |
Baltimore |
||||
Zimmermann |
1844 09 |
Exter H.W. |
Olbers |
New Orleans |
||||
Zimmermann |
1845 09 |
Hohorst C. |
Adler |
Vollschiff |
Lange, Vegesack/Grohn |
1839 |
New Orleans |
I S. 197 |
Johann Hinrich (1815), der ältere Bruder, zieht nach Leuchtenburg.
Nach dem Tod des Ehemannes heiratet die Witwe von Johann Seedorf sen. erneut. Aus dieser Ehe mit Johann Kruse geht ein erwachsener Sohn hervor, der 15-jährig, lt. Eintragung im Ortsfamilienbuch von Lesum, auf der Fahrt nach Teneriffa auf See bleibt.
Hofstelle um 1890
Katharina Oehlschläger (1899-1974) hat ein kleines Büchlein mit dem Titel Heimatbuch – Geschichtliches von Platjenwerbe „Aus der guten alten Zeit“ geschrieben, in dem festgehalten wird, dass Lehrer Henke, der 41 Jahre (1860-1901) an der Schule Platjenwerbe unterrichtete, ein besonderes Steckenpferd hatte – er schnitzte mit seinem Taschenmesser an vielen Häusern in Platjenwerbe in den Balken über der Haustür seine wirklich wunderbaren Sprüche ein. An dem Hause Oehlschläger ist der von Lehrer Henke geschnitzte Spruch zu lesen:
Bei Pflicht und Fleiß sich Gott ergeben,
ein ewig Gut in Hoffnung seh’n,
dieses ist der Weg zu Heil und Leben,
Herr lehre diesen Weg micht geh’n.
Befiehl dem Herrn deine Wege,
so wird es dir immer wohlergeh’n,
und alle deine Anschläge gelingen.
Undatierte Postkarte und Umbau des Hauses um 1968
Detaillierte Informationen über die Hofstelle, die Bewohner, eventuell weitere Dokumente und Fotos finden Sie unter https://wiki.genealogy.net/Platjenwerbe_Nr.31