Hofstelle 18 / Am Lohhof 16
Fotografien von 1976
Über diese Hofstelle ist leider sehr wenig bekannt, sie wird zwar schon 1682 in der Landesmilizrolle, einer Erfassung der männlichen Bewohner für militärische Zwecke, erwähnt, aber durch Einheirat oder zweite Ehen wechseln die Besitzernamen häufig. Allerdings sind nahezu alle Familienmitglieder Platjenwerber Eingesessene von benachbarten Hofstellen.
Bereits 1836 wird die Hofstelle durch den Köthner Gerd Haßhagen von den Meierpflichten gegenüber dem Gutsherrn von der Borch vom Schönebecker Schloß abgelöst. Die Ehe mit der Hoferbin Anna Adelheid Braue und auch deren zweite Ehe mit Johann Tietjen bleiben kinderlos, so dass die Nichte von Anna Adelheid die Hofstelle erbt. Sie heiratet 1867 den Schiffszmmermann Lüder Ahrnken, verstirbt allerdings bereits 1869 und Lüder heiratet 1872 in zweiter Ehe Gesche Margarethe Hashagen.
Es ist anzunehmen, dass nach dieser Zeit das Haus erneuert wurde oder ein Neubau erfolgte, denn ein Stirnbalken über der Haustür trug nach mündlicher Überlieferung die Inschrift:
„Gott gib diesem Hause viel Glück und viel Segen, laß redlich und ruhig die Menschen drin leben – es geschehe also“
Die Namen auf dem Balken waren mit Lüder Ahrnken und Gesche Hashagen verzeichnet, ein Datum ist nicht mehr bekannt. Der Hausgiebel wurde um 1960 modernisiert und der Balken entfernt.
Foto um 1910 – mit Lüder, Gesine und/oder Anna, Henriette und Margarethe Ahrnken
Der Sohn Johann aus dieser Ehe übernahm die Hofstelle und heiratete Gesche Margareta Jakobs von der Hofstelle Nr. 37 in der Schulstrasse. Sie hatten einen Sohn und drei Töchter, von denen die Zwillingstochter Henriette die Hofstelle übernahm. Sie heiratete 1934 in Lesum den Matrosen und Takler Wilhelm Thal aus Rekum.
Foto Hochzeit am 15. Sept. 1934, Wilhelm Thal und Henriette Ahrnken mit Papagei Lora
Wilhelm Thal hatte von einer seiner Seereisen einen Papagei namens Lora mitgebracht, der eine Attraktion schlechthin war. Kinder, die zum Sport auf den ersten Platjenwerber Sportplatz in der Strasse Am Lohhof gingen, erfreuten sich an ihm, er lebte bis um 1980 und brachte manchen Besucher oder Spaziergänger in Verlegenheit, wenn er freundlich „Guten Tag“ rief oder „Hänschen klein …“ sang und man vergeblich einen Menschen suchte.